Grüne gegen Ausbau der Eschstraße: „Beruhigung des Ortskerns muss auch anders gehen“

 „Die Grünen haben den Ausbau der Eschstraße stets abgelehnt und werden
dies auch weiterhin tun, da der Ausbau nicht erforderlich ist, die Anwohner*innen belastet und wie jeder neue Straßenbau zusätzlichen Verkehr generieren wird; es würde eine Abkürzung zur Umgehungsstraße über die Alverskirchener Straße, Telgter Straße, den Borggarten und die Eschstraße entstehen. Auch für den Schwerlastverkehr könnte dies eine Abkürzung sein – das wollen wir nicht“, so GAL-Ratsherr Carsten Peters, verkehrspolitischer Sprecher seiner
Fraktion: „Eine Entlastung des Ortskerns ist ohne den Eschstraßen-Ausbau möglich und mit der
Reaktivierung der WLE absehbar.“
  
„Nach den jüngst vorgestellten Plänen soll eine Kreisstraße entstehen
mit 50 km/h und Schwerlastverkehr, obwohl die Eschstraße momentan extrem verkehrsberuhig ist. Es soll Tempo 50 kommen, die Straße 6,60m breit, mit Lärmschutzwänden, Ampeln und zugelassen für den Schwerlastverkehr. Mit dieser Anbindung holt uns die Verwaltung den
Schwerlastverkehr mitten in das Dorf“, so Dirk Wimmer, Grüner
Bezirksvertreter*in:“ Diese Straße wird das Dorf in Nord und Süd teilen,
 denn Schüler*innen, die bisher ohne große Gefahren aus dem Norden in Richtung
Grundschule / Schulzentrum fahren wollen, müssen nach dem Ausbau die
Ampel nehmen oder eine Verkehrsinsel (Richtung Wertstoffhof) nehmen.“

Die Grünen fordern, dass es eine Umgestaltung des Ortskernes ohne
den Ausbau der Eschstraße erfolgen muss, wichtiger Bestandteil muss die
Verbesserung des Fuß- und Radverkehrs sein.

2 Kommentare

  1. Lars Ostermeyer

    Ich teile Ihre Ablehnung zum Eschstraßenausbau, aber Ihre Argumente, die Anwohner würden belastet, der Ort geteilt und die Schüler Gefahren ausgesetzt, treffen in noch viel stärkerem Ausmaß auf die WLE-Reaktivierung zu! Auch kann ich nicht nachvollziehen, wie die Reaktivierung den Eschstraßenausbau überflüssig machen soll – insbesondere auf den genannten Schwerlastverkehr hat die Bahntrasse schon mal überhaupt keine Auswirkung. Und wenn Tempo 50 für die Anwohner im Esch eine Belastung ist – was sind dann 100 Züge mit Tempo 80 für die Menschen in Münster-Südost?

    Tatsächlich wäre es dringend an der Zeit zu überlegen, wie man in allen Verkehrsbereichen eine nachhaltige Reduzierung erreichen könnte – sodass weder über neue Straßen noch über Bahnreaktierungen (zusätzliche Landebahnen, Flussvertiefungen, Hafenerweiterungen…) zu Lasten der Bürger nachgedacht werden müsste. Mehr Homeoffice, eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit und eine Dezentralisierung von Angeboten des täglichen Bedarfs wären hier Schritte in die richtige Richtung.
    Das würde dann auch die Zahl der Bürgerinitiativen reduzieren 🙂

    Antworten
    • Dirk Wimmer

      Sehr geehrter Herr Ostermeyer,
      danke für Ihre Reaktion. Ich teile Ihre Aussage nicht. Im Gegensatz zur Eschstraße besteht die Bahnlinie der WLE seit Jahrzehnten. Die Menschen sind es gewöhnt die Bahn an den Stellen zu überqueren, an denen es sicher und erlaubt ist. Dies zeigt gerade der Bahnübergang am Schulzentrum in Wolbeck. Ihre Argumentation zu den Geschwindigkeiten der Strecken irritiert mich sehr. Bei der Eschstraße werden sich die Verkehrsteilnehmer den Straßenraum teilen. Da ist es schon ein Unterschied, ob ein Pkw eine Geschwindigkeit von 50 oder 30 km/h hat. Die Bahntrasse wird alleine vom Zugverkehr und nicht von anderen Verkehrsteilnehmern mitbenutzt. Übergänge sind besonders durch Lichtsignale und Schranken gesichert. Die Eschstraße erhält an einigen Stellen Querungen ohne irgendwelche Hilfsmittel. Ihr Vergleich hinkt an dieser Stelle.
      In keinem Punkt wurde in unserem Artikel behauptet, dass die WLE den Schwerlastverkehr aus dem Ort hält. Einzig und alleine die Verhinderung des Ausbau der Eschstraße wird weiter den Schwerlastverkehr aus dem Ort verbannen. Der Bezug zur WLE betrifft den Pendelverkehr der PKWs durch Wolbeck. Der wird durch die Reaktivierung der Bahnstrecke vom PKW auf die Bahn umverteilt.
      Sie beschweren sich über 100 Züge, haben momentan jedoch die Belastung von täglich mehreren tausend PKWs und, das verschweigen Sie in Ihren Flyern und Reden gerne, fahren zur Zeit alleine bei der Linie 8 ca. 94 Busse von und nach Wolbeck, zuzüglich der Nachtbusse (18 Stück), dazu kommen noch die Fahrzeuge der anderen Buslinien. Alles Dieselfahrzeuge. Sie werden mir jetzt sicher gleich vorwerfen, die Züge werden auch mit Diesel fahren, jedoch ist der Verbrauch von modernen Dieseltriebfahrzeugen bei der Bahn pro km und Fahrgast weit geringer als bei Bussen. Zudem steht der Zug nicht in irgend welchen Staus und verbraucht unnütz Kraftstoff. Unser Ziel ist und muss es sein, sobald die neue Zuggeneration serienreif ist, dass Triebwagen mit modernster Technik auf der Strecke fahren. Gerne mit Wasserstoff oder anderen umweltfreundlichen Antrieben.
      Der Bericht in der WDR Lokalzeit Münsterland in der Sendung vom 06.07.2020 hat erneut gezeigt welche Chancen in der Reaktivierung der WLE stecken. Sie behaupten in dem Bericht zwar, dass die Beförderungszahlen bei der WLE niedriger sein werden, als bei der Reaktivierung in Nordhorn, lassen aber dabei unberücksichtigt, dass im Einzugsbereich der WLE viel mehr Menschen wohnen als im Bereich der Bahn von Nordhorn nach Neuenhaus.
      Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend
      Dirk Wimmer

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