Leserbrief zur WLE-Diskussion

Etwas Sachlichkeit tut dem Thema gut. Fakt ist, dass die WLE Dieselloks nur vor Güterzügen einsetzt. Für Personenverkehr sind Triebwagen , d.h. Fahrzeuge mit eigenem Antrieb, geplant. Welcher Antrieb das sein wird, hängt von der Entwicklung der dt. Schienenfahrzeugindustrie ab. Unstrittig ist aber, dass die Klimabilanz eines Triebwagens für ca. 220 Personen mit aktuellem Antriebsformen oder alternativen, wesentlich besser ist der heutige Bus und alternativ der Individualverkehr. Kritiker sollten sich einmal die Verkehrsprognose des Amtes für Stadtplanung für das Jahr 2025 für den Bereich Wolbeck , Angelmodde besorgen. Hier ist eine Zunahme im Bereich Berler Kamp/ Am Angelkamp von 40 % prognostiziert. Wer gegen 4 Zugfahrten in der Stunde hinter seinem Gartenzaun ist, nimmt mehrere hundert PKW-Fahrten vor seinem Küchenfenster in Kauf.
Die Schaffung von Verkehrsinfrastruktur ist die originäre Aufgabe des Staates, dafür zahlen wir Steuern. Dabei ist es egal, ob es sich um Straßen, Wasserstraßen oder Schienenwege handelt. Somit ist die Investition keine Steuerverschwendung, sondern eine von vielen Investitionen des Bundes in den öffentlichen Personennahverkehr.Die Forderung nach einem Bürgerentscheid ist unbegründet, da unsere Demokratie mit gewählten Volksvertretern funktioniert und, bis auf eine Partei, alle Parteien diese Reaktivierung anstreben. Dieses war den jeweiligen Parteiprogrammen der letzten 3 Kommunalwahlen zu entnehmen. Die WLE als Eigentümerin der Trasse hat im November, zusammen mit Vertretern der Stadtwerke, der Stadt Münster und der RVM beim Bürgerinformationsmarkt umfassend informiert. Sogar Andersdenkenden gab man Raum zur Präsentation, mehr Transparenz geht nicht. Eine Demokratie lebt von der Konsensfindung, diese scheint mir aber bei den Meinungsgegnern nicht im Ansatz ausgeprägt zu sein, man macht lieber mit wenig stichhaltigen Argumenten und Ideen weiterhin Stimmung dagegen.Schade eigentlich, denn von Entscheidungen zugunsten des Allgemeinwohls profitiert nun mal die große Mehrheit in unserem Lande.

Matthias Forthaus, Wolbeck

Dieser Leserbrief erschien in gekürzter Fassung Anfang des Jahres in WN und MZ. Herr Forthaus hat ihn uns in der Komplett-Version als Gastbeitrag zur Verfügung gestellt.
Vielen Dank!

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